Mit Diversität im Team zu großen Ergebnissen

wie du die vier Arbeitstypen richtig einsetzt

Du fängst mit deinem Team ein Projekt an. Einige deiner Mitarbeiter:innen erledigen ihre Aufgaben anders, als du dir das vorgestellt hast. Während du vielleicht einfach mit der Umsetzung loslegen möchtest, fängt das eine Teammitglied erstmal eine detaillierte Planung des Ganzen an und ein anderer hinterfragt, warum dieses Projekt überhaupt durchgeführt werden soll und warum nicht alles beim Alten bleibt. Du bist vielleicht schon etwas genervt und fragst dich, warum es jedes Mal so anstrengend ist, etwas Neues zu starten und ob deine Teammitglieder wirklich alle dahinterstehen, wenn sie etwas abseits deiner Vorstellung machen. Auch in Meetings gibt es immer wieder Diskussionen zu Themen, die für dich klar sind und deiner Meinung nach nicht mehr zur Diskussion stehen. Trotzdem sagen deine Teammitglieder immer wieder in deinen Augen unwichtige und unnötige Sachen, wie „warum müssen wir das ändern? Es funktioniert doch alles so, wie es gerade ist“, „wir müssen das alles erstmal planen und am besten digital ordnen“ oder „ich mache das anders“. Genauso gibt es Teammitglieder, die deine Ansicht teilen, auch einfach nur loslegen wollen und vom Rest des Teams genervt sind. Vielleicht wird plötzlich auch gar nicht mehr über die Aufgabenverteilung diskutiert, sondern wie genau das Ganze umgesetzt werden soll.

Kennst du das? Dann herzlichen Glückwunsch, denn du hast ein vielfältiges Team mit allen vier Arbeitstypen zur Hand! Das birgt oft hohes Konfliktpotenzial in Teams. Und doch sind damit auch große Chancen gegeben. Doch zunächst zeige ich dir konkret auf, um welche vier Arbeitstypen es sich hier handelt. Schaue doch schon gleich mal beim Lesen, welche Personen aus deinem Team du welchem Arbeitstyp zuordnest.

Analyse – welche Typen hast du in deinem Team?

Visionär

(lt. Duden) jemand, mit „seherischen, vorausschauenden, weitblickenden“ Eigenschaften.

Dieser Typ denkt, nichts ist unmöglich. Genau deswegen hat er die unkonventionellen Ideen. Er begeistert sich für Innovation, Weiterentwicklung und Einfluss und ist oft der Unternehmensgründer oder Geschäftsführer. Er denkt sich die verrücktesten Sachen aus, denn das hat noch niemand gemacht und handelt intuitiv, sinnorientiert und unkonventionell.

Macher

Jemand, der etwas in die Tat umsetzt.

Er fragt sich: Wie schaffe ich es am schnellsten? Dabei kombiniert der Macher mehrere Ideen (des Visionärs) und setzt sie ergebnisorientiert um. Er ist durchsetzungsstark und will es schneller als alle anderen schaffen. Macher handeln erst (oft unüberlegt) und dabei willkürlich und emotional, um danach zu verstehen. Ihnen sind Flexibilität, Power und Erfolg wichtig und sie sind häufig der Verkäufer oder Unternehmensgründer.

Analytiker

Jemand, der logisch, strukturiert, abwägend vorgeht, einer Sache auf den Grund geht, bevor er handelt.

Der Analytiker handelt lieber rational als emotional und ist dabei prozessorientiert. Er fragt sich: welchen Nutzen hat das für mich? Wie ist der richtige/beste Weg? Und er will etwas richtiger und besser als andere machen. Dafür will er erst verstehen und dann handeln, um mögliche Fehler abzusichern und einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Im Unternehmen sind sie häufig die Controller und legen Wert auf Perfektion, Wissen und Freiheit.

Hüter

Jemand, der beschützt und bewahrt (Hirte „hütet“ die Herde bzw. ein Torhüter sein Tor).

Der Hüter handelt erst, wenn er sich über die Konsequenzen seiner Handlung sicher ist. Er will moralisch „richtig“ handeln und das Geschaffene erhalten. Ihm sind Loyalität, Sicherheit und Ausdauer sehr wichtig und er fragt sich: worauf baue ich auf? Im Unternehmen arbeitet er gerne im Team in der zweiten Reihe.

Jetzt kennst du die vier verschiedenen Arbeitstypen. Bist du für dich die Personen aus deinem Team dabei mit durchgegangen? Bei wem war es dir sofort klar? Bei wem musstest du vielleicht auch erst mal ein bisschen überlegen?

Wie du siehst, haben diese 4 Arbeitstypen unterschiedliche Qualitäten und Kompetenzen. Das heißt, jeder dieser kann andere Aufgaben übernehmen, die zu seiner Arbeitsweise am besten passen. Und genau hier bist du als Führungskraft gefragt.

Teamwork makes the dream work – so bringst du deine Mitarbeiter:innen zusammen

Aber kein Grund, um genervt zu sein und diese Unterschiede als Ausrede für Unproduktivität zu nehmen. Warum eine unterschiedliche Arbeitsweise und Kompetenzen viele Vorteile bietet, zeige ich dir jetzt.

Du kennst deine Mitarbeiter:innen und ihre Stärken. Teile sie also in die vier Arbeitstypen ein und gebe ihnen dementsprechende Aufgaben. Natürlich sind die meisten Menschen nicht nur eins der vier. Denn jeder kennt alles. Doch für die meisten gibt es 1-2 Hauptausprägungen, die ihr Handeln bestimmen. Wichtig dabei ist für dich: nutze das für dich zur Orientierung und nicht um eine neue Schublade pro Mitarbeiter zu befüllen. Denn das Ziel, was dahinter steht, ist es die Andersartigkeit deiner Mitarbeiter:innen willkommen zu heißen und wertzuschätzen. Jeder ist gleich wichtig in deinem Team und keiner ist besser als der andere. So kannst du eine Ideenentwicklung den Visionären überlassen, die Planung und Organisation der Umsetzung den Analytikern, die Umsetzung an sich den Machern und Hütern. Und die Hüter zusätzlich in Sachen Sicherheit beziehungsweise Gutes zu erhalten und Errungenschaften zu bewahren miteinbeziehen. Ein bisschen Spielraum ist bei der Umsetzung notwendig, denn die Macher handeln auch mal spontan. Damit sie nicht mit den Analytikern aneinandergeraten, sollten Ziele festgelegt werden.

Außerdem kannst du die Arbeitstypen für bestimmte Aufgaben kombinieren. Analytiker und Hüter zum Beispiel, wenn es dir um Sicherheit bei der Planung geht oder Visionäre und Macher, um schnell ein Ergebnis zu haben. Wie du siehst, kannst du mit diesem einfachen Tool dein Team so strukturieren und die Aufgaben so verteilen, dass alle mehr von dem machen, was sie gut können. Der Vorteil für dich als Chef:in dabei ist, dass du damit zum einen für mehr Zufriedenheit in deinem Team sorgst und zum anderen mit der gesteigerten Motivation deiner Mitarbeiter:innen andere Ergebnisse möglich sind.

Du wünschst dir eine individuelle Begleitung für dich in deinem Führungsalltag, um die verschiedenen Arbeitstypen in deinem Team optimal zu unterstützen? Dann melde dich gerne bei mir unter www.kontextwandel.de/frauen-in-fuehrung

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