Heiter weiter nach 10 Jahre Selbständigkeit – jetzt geht’s erst richtig los?

Am 14. Januar 2013 bin ich ganz offiziell in meine Selbständigkeit gestartet. Es war ein Montag, ich erinnere mich noch genau daran, wie ich den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausgefüllt und persönlich beim Finanzamt abgegeben habe. An sich nichts Besonderes und doch war es irgendwie ein feierlicher Moment für mich. Ich dachte, so jetzt ist es offiziell.

Es hat nicht lang gedauert, da verwarf ich meine erste Idee, ein reines Bewerbungscoaching zu machen. Ich hatte zwar erste Kunden und als ehemalige Personalerin gelang mir das auch sehr gut. Aber ich war immer wieder am Zweifeln, ob das das Richtige war. Und so habe ich die ersten Jahre verbracht: gezweifelt, umgeschmissen, Neues ausprobiert und ich kam nicht wirklich von der Stelle. Hier und da mal ein Kunde/eine Kundin, doch zum Rechnungen bezahlen reichte es nicht. Nun musste ja irgendwie auch mal Geld her, nachdem ich seit Monaten vor mich her gedümpelt bin. Ich habe mich in den verschiedensten Bereichen ausprobiert: Bewerbungscoaching, Workshops und Seminare, Kooperationen mit Bildungsträgern, undundund….

Meine größten Learnings

Eines der größten Probleme in den ersten Jahren meiner Selbständigkeit war meine SICHTBARKEIT. Es hat ja schon einige Zeit gedauert, bis ich endlich eine Website hatte. Natürlich habe ich das auch alles allein gemacht und habe den ganzen Tag gearbeitet, optimiert und mit meinem Perfektionsanspruch mich selbst an den Rand des Wahnsinns getrieben.

Ok. Nächster Schritt. Social Media. Ich und Social Media – ha, das ich nicht lache. Wo ich doch mit Technik so gar nix am Hut hatte ?. Naja, bekanntermaßen wächst man ja mit seinen Aufgaben. Also habe ich mich da reingearbeitet, mit anderen verglichen, irgendwelche kostenfreien Angebote genutzt, um besser zu werden. Mit Erschrecken stellte ich dann fest, dass ich den ganzen Tag nur noch mit Social Media beschäftigt war und keine Kund:innen hatte. Da kommen wir gleich zum nächsten Problem, was mich ziemlich lange am A…. hatte. AKQUISE. Letztendlich bin ich der Erwartung aufgesessen: jetzt bin ich selbständig und das was ich mache, mache ich super. Das sollen doch bitte schön meine potenziellen Kund:innen von alleine erkennen und auf mich zukommen ?.

Ein Thema was viele Soloselbständige kennen! Sich niemanden aufdrängen wollen ist eine häufige Aussage. Zusätzlich stand ich auf dem Standpunkt: jetzt zeige ich mich (mit Website und auf Social Media), dann sollen doch (gefälligst) alle meine Wunschkunden von alleine auf mich aufmerksam werden und ohne weiteres aktives Zutun meinerseits zu mir kommen ?. Kennst du das Thema auch von dir?

Ist eine coole Erwartung und ganz ehrlich … auch ganz schön arrogant und überheblich. Das habe ich erkannt durch die Vielzahl an Coachings, die ich seit 2012 (Beginn meiner eigenen Weiterentwicklungsreise) begonnen habe. Denn das war auch überhaupt der Startschuss für meine Selbständigkeit: ein Coaching. Bis dahin hatte ich mich nicht „getraut“ mich selbständig zu machen, obwohl ich schon immer diesen Gedanken hatte. Mit der vermeintlichen Sicherheit eines Angestelltenjobs hatte ich mich selbst lange davon abgehalten. Bis zum Beginn meiner Selbständigkeit war ich angestellt und bis auf den letzten Job als wissenschaftliche Mitarbeiterin immer in Vollzeit und viele Jahre davon auch als Führungskraft tätig. Was das für meine Partnerschaft und unsere Familie zur Folge hatte, brauche ich dir wahrscheinlich nicht zu erzählen ?.

Das nächste Problem: MEINE HOHEN ERWARTUNGEN an mich. Sich große Ziele zu setzen, war auch immer in den Coachingseminaren Gegenstand. War an sich inspirierend. Doch habe ich mir so einen Druck gemacht, dass ich meinen Zielen immer hinterher hechelte. Mangel, Angst, Verzweiflung und Misstrauen waren an der Tagesordnung. Regelmäßig heulte ich mich bei meinem Mann aus. An dieser Stelle ein TIEFES, GROßES DANKE an meinen Mann: er hat immer zu mir gehalten, mich immer unterstützt, mich immer wieder aufgebaut und ermutigt, weiter zu machen und hat es mitgetragen, dass ich in den ersten Jahren meiner Selbständigkeit kaum etwas zum Familieneinkommen beigetragen habe. DANKE dafür an den BESTEN EHEMANN der WELT ❤.

Das Negativeinkommen in den ersten Jahren meiner Selbständigkeit hat öfter dazu geführt, dass ich meine Entscheidung selbständig zu sein, regelmäßig in Frage stellte. Doch trotz aller Bedenken und Zweifel bin ich drangeblieben. Allerdings auch, weil ich schon immer in meine eigene Weiterentwicklung investiert habe. DER BESTE INVEST. Ich habe mir seit Beginn meiner Selbständigkeit immer Coaches an meine Seite geholt, die mich unterstützt haben. Ohne ihre Begleitung wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Dafür bin ich zutiefst dankbar.

Und dieser Invest zahlt sich heute um ein Vielfaches aus. Ganz gleich, welche Herausforderungen und Krisen in den kommenden Jahren auf uns/mich zukommen, mein Wissen und meine Erfahrung kann mir keiner nehmen. Darauf kann ich mich verlassen und immer wieder aufs Neue aufbauen. Seit 2020 habe ich mich verstärkt auch im Bereich Online-Angebote weiterentwickelt. Mit meinem Mann habe ich seit ein paar Jahren die Idee ab Ende 2024 ein Jahr nach Portugal zu gehen und von dort aus zu arbeiten. Insofern kam mir Corona sehr gelegen, um mein Coachingbusiness auch online aufzustellen. Doch da war die Technik, und Technik und ich waren bis dahin nicht wirklich gute Freunde. Mit Unterstützung und sich selbst die Zeit zu nehmen, auszuprobieren und immer wieder die eigene Komfortzone zu verlassen, hat mich immer sicherer werden lassen und heute ist es für mich ganz selbstverständlich geworden. Nicht umsonst heißt es doch so schön: „Man wächst mit seinen Aufgaben“. HEUTE LIEBE ICH TECHNIK ?.

Ich könnte noch so viel mehr schreiben, doch wer soll das alles lesen ?.

Kurz zusammengefasst

Ich liebe meine Arbeit so sehr, da ich am eigenen Leib über viele Jahre erfahren habe, wie wirkungsvoll es ist, an den Kern / an die Wurzel dessen zu gehen, was nicht funktioniert. Ich habe mich in den letzten 10 Jahren so immens weiterentwickelt und bin stolz auf alles, was ich erreicht habe. Ich sehe mich heute eher als Unternehmerin. Nicht nur, weil ich Mitarbeiter beschäftige, sondern weil mir das Wachstum – das eigene, das unternehmerische und vor allem das meiner Kund:innen – so wahnsinnig wichtig ist und mir am Herzen liegt ❤. Ich bin nicht perfekt und habe viele Themen, wie z.B. Geld, Akquise, Konflikte, Kommunikation, Sichtbarkeit, Perfektionismus…. , um nur mal einige zu nennen, gemeistert beziehungsweise das Level angehoben.

Und das kannst DU auch – mit mir. Meine Kund:innen lieben mich für meine Klarheit, Empathie und Humor. Das feiere ich ?????. Auf die nächsten 10 Jahre!

 

Zurück